KI verändert den Alltag rasant. Doch wie steht es um die Akzeptanz? Was ist notwendig, um das Vertrauen der Menschen in KI zu stärken? Diesen Fragen widmet sich Bärbel Brockman in der Titelstory „Eine Frage des Vertrauens“ des Spiegel-Beilegers „StarkesLandBayern“. In ihrem Artikel beleuchtet die Autorin, inwieweit Menschen KI vertrauen können und wie die Forschung dazu beitragen kann, das Vertrauen zu fördern. Zahlreiche Forschungsprojekte widmen sich in Bayern der zentralen Frage, wie Vertrauen in diese Systeme erhöht werden kann – darunter auch die des neuen bidt-Forschungsschwerpunkts „Mensch und generative KI: Trust in Co-Creation“, der in dem Artikel ausführlich vorgestellt wird. Ziel des Anfang 2025 gestarteten Schwerpunkts ist es, herauszufinden, wann und unter welchen Bedingungen Menschen generativer KI vertrauen können, sowohl im Umgang, bei der Erstellung oder der Bewertung von KI-generierten Inhalten. Zwölf interdisziplinäre Forschungsprojekte – gefördert durch das Bayerische Wissenschaftsministerium – untersuchen bis 2029 ethische, rechtliche, technische und gesellschaftliche Fragen rund um das Thema Vertrauen und KI.
Wir sind der Überzeugung, dass man Digitalisierungsforschung nicht nur aus einer Perspektive betreiben kann, sondern man viele Perspektiven braucht, um zu relevanten und sinnvollen Ergebnissen zu kommen.
Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri
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Dass Praxisnähe dabei entscheidend ist, beweist das bidt-Forschungsprojekt „For the Greater Good? Deepfakes in der Strafverfolgung (FoGG)“. Das Potenzial von Deepfakes sei riesig: Polizeibehörden könnten beispielsweise mittels Stimmengenerierung Kriminellen vorspielen, sie seien mit ihren Partnern in Kontakt, und so Treffpunkte und andere Details herausfinden. Bevor eine solche Technik eingesetzt werden kann, seien jedoch einige Fragen zu klären, z. B. was überhaupt rechtlich und ethisch erlaubt ist. Diese Fragen zu beantworten hat sich ein Forschungsteam der Universität Bayreuth zur Aufgabe gemacht, denn „immer dann, wenn man im Zuge der Strafverfolgung in Grundrechte eingreift, braucht man eine spezifische gesetzliche Regelung. Im Falle der Deepfakes geht es aber nicht nur um die Grundrechte der getäuschten Person, sondern wir greifen auch in das Allgemeine Persönlichkeitsrecht derjenigen Person ein, deren Stimme oder Bild wir verwenden, weil wir Identitätsmerkmale dieser Person kopieren“, erläutert Christian Rückert, Strafrechtler im Forschungsteam.
Auch in der Politik wird der Einsatz von generativer KI oft mit Sorge betrachtet, gerade wenn es um Themen wie Wahlbetrug oder Angriffe feindlich gesinnter Staaten geht. Welche positiven Effekte der Einsatz von KI auf politische Prozesse wie Wahlen haben kann, erforscht Andreas Jungherr, bidt-Direktor und Professor für Politikwissenschaft insb. Digitale Transformation an der Universität Bamberg, im Projekt „Generative Künstliche Intelligenz im Wahlkampf: Anwendungen, Präferenzen und Vertrauen (AI Wahlkampf)“.
Für Parteien ist die Nutzung von KI häufig auch im Hintergrund vielversprechend. Etwa durch die Verwendung eines Chatbots auf ihrer Website, der einen einfachen, verständlichen und individualisierten Zugang zum Wahlprogramm ermöglicht.
Prof. Dr. Andreas Jungherr
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Wahlkämpfende könnten unter Umständen KI nutzen, um ohne viel Zeit und Kosten ansprechende Wahlkämpfe und Kampagnen zu konzipieren. Ein zweiter Fokus des Projekts ist die Akzeptanz seitens der Bevölkerung: So soll untersucht werden, welche Wirkung der Einsatz von KI in der Politik hat und wie die Menschen darüber denken.
Um diese Vertrauenslücke zu schließen und Wege zu finden, wie KI in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen sinnvoll, sowie reguliert, eingesetzt werden kann, fördert das bidt zahlreiche weitere Forschungsprojekte.
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StarkesLandBayern (Ausgabe Mai)
Das Wirtschaftsmagazin „StarkesLandBayern“ ist als Beileger in der Maiausgabe des SPIEGEL erschienen. Die Ausgabe vom Mai 2025 widmet sich der Frage „Können wir KI Vertrauen? Forschungsprojekte im Spannungsfeld von Akzeptanz und Vorbehalt“.
Zum Forschungsschwerpunkt
Mensch und generative Künstliche Intelligenz: Trust in Co-Creation
Forschungsprojekt
Generative Künstliche Intelligenz im Wahlkampf: Anwendungen, Präferenzen und Vertrauen (AI Wahlkampf)
Forschungsprojekt
For the Greater Good? Deepfakes in der Strafverfolgung (FoGG)
Der Beitrag bidt-Forschungsschwerpunkt in Titelstory der Spiegel-Beilage zu Vertrauen in KI erschien zuerst auf bidt DE.