Sowohl Tumore als auch infektiöse Mikroorganismen entwickeln häufig Resistenzen gegen die chemischen Wirkstoffe, die zu ihrer Bekämpfung eingesetzt werden. Solche Resistenzen schränken die Therapien stark ein oder setzen die etablierten Behandlungsmöglichkeiten völlig außer Kraft. Bemerkenswerterweise zeigen die Mechanismen, die zu Resistenzen führen, bei Tumoren einer- und Mikroorganismen andererseits deutliche Parallelen.
Die Düsseldorfer Forscherinnen und Forscher, die sich im GRK 2158 zusammengeschlossen haben, gehen diesen Mechanismen auf den Grund und wollen neue Wirkstoffe finden, die gegen die Krankheiten wirken und Resistenzen überwinden. Eine Quelle für solche neuen Substanzen, deren Wirkungsweise sich von etablierten Medikamenten unterscheiden, sind Naturstoffe, die sie zum Beispiel bei Meeresorganismen oder auch bei Pilzen finden.
Es handelt sich um ein sehr breites und interdisziplinär angelegtes Forschungsfeld. Um die verschiedenen Entwicklungsstränge im Auge zu behalten und Impulse aus anderen Fachrichtungen für die eigene Forschungsarbeit zu erhalten, veranstalten die Promovierenden des Graduiertenkollegs regelmäßige Tagungen.
Bei der Veranstaltung im Juli stand das breite Themenfeld „Antitumor- und antibakterielle Strategien – von der Entdeckung neuer Naturstoffe bis zur Aufklärung der Wirkmechanismen“ im Fokus.
An dem diesmal online abgehaltenen Symposium nahmen auch Forschende von der Universität des Saarlandes und der Ruhr-Universität Bochum teil. Darüber hinaus stellte der neue Projektleiter im GRK, Dr. Sanil Bhatia von der Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie des Universitätsklinikums Düsseldorf, seinen Forschungsschwerpunkt vor.
Graduiertenkolleg 2158
Im Rahmen des seit 2016 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkollegs suchen Forscherinnen und Forscher nach neuen pharmazeutischen Ansätzen und potenziellen Wirkstoffen zur Behandlung sowohl von Tumoren, die gegen Chemotherapeutika resistent sind, als auch gegen resistente Mikroorganismen. Dabei stehen Naturstoffe als Kandidaten für neue Wirkstoffe im Fokus.
Beteiligt sind Arbeitsgruppen aus der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät der HHU. Darüber hinaus besteht eine enge Kooperation mit chinesischen Forschungsgruppen. Sprecher ist Prof. Dr. Holger Gohlke vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie.
Im Rahmen des GRK erhalten die 29 Kollegiaten die Möglichkeit, in einem dreijährigen strukturierten Programm in einem interdisziplinären Forschungsumfeld zu promovieren. Ein wichtiger Bestandteil ist der gegenseitige Austausch, zum Beispiel im Rahmen gemeinsamer Tagungen unter Beteiligung von internationalen Expertinnen und Experten des Fachs.
Weitere Informationen zum GRK 2158.