Wissenschaft im Dialog: Das bidt beim BAdW Tag der offenen Tür 2024

Wie (er)leben die Deutschen die digitale Transformation?

Im Rahmen von verschiedenen Projekten analysiert der Think Tank des bidt, wie Menschen hierzulande die Digitalisierung erleben, wie sie digitale Technologien nutzen und wie sich ihr Alltag dadurch verändert.

Forschungsprojekte

Das bidt-Digitalbarometer


Verbreitung und Akzeptanz von künstlicher Intelligenz


© BAdW/Kai Neunert

Dr. Roland A. Stürz, Leiter des bidt-Think Tanks, gab in seinem Vortrag Einblicke in aktuelle Befragungsergebnisse und illustrierte anhand quantitativer Daten, wie der digitale Wandel in Deutschland wahrgenommen wird – auch im Vergleich zu anderen Ländern. Er betonte:

Im internationalen Vergleich sind die Deutschen durchaus vorne mit dabei, wenn es darum geht, Gefallen an technischen Neuentwicklungen zu finden.

Dr. Roland A. Stürz
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Vom Analogen zum Digitalen: Wie Digitalisierung und KI unseren Alltag bereichern

Abgesehen vom Smartphone, welche digitalen Innovationen erreichen uns tatsächlich und bringen uns einen Mehrwert? Moderiert von bidt-Geschäftsführer Dr. Christoph Egle beleuchtete die Diskussionsrunde aktuelle Entwicklungen und positive Beispiele der Digitalisierung aus den Bereichen Umwelt und Naturschutz, Soziale Arbeit sowie Bildung und Lehre.

BAdW Podcast

Die Diskussionsrunde zum Nachhören


Befragung der Teilnehmenden, wie sie den Stand der Digitalisierung in verschiedenen Bereichen einschätzen.

Digitalisierung in der Forstwirtschaft

Dr. Nikolas Herbst, Leiter der Forschungsgruppe „Data Analytics Clouds“ an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, präsentierte ein vom bidt gefördertes Projekt: „Erdbeobachtung der Walddynamik und Biodiversität in Echtzeit (ROOT)“.

Forschungsprojekt

Erdbeobachtung der Walddynamik und Biodiversität in Echtzeit (ROOT)


Das Forschungsprojekt entwickelt eine App, basierend auf Satellitendaten für Gesamt-Bayern, die Mitarbeitenden in der Forstwirtschaft aktuelle Informationen zu Waldzustand und Oberstandverlusten bereitstellt. Gleichzeitig können vor Ort gesammelte Informationen wieder eingespeist werden. Herbst berichtete vom Einsatz der digitalen Lösung im Natur- und Umweltschutz: Die Herausforderung ist, Störungen zeitnah und ohne großen Rechenaufwand und Energieverbrauch an Försterinnen und Förster weiterzugeben. Dabei muss die App ein Helfer sein, der wenig stört und zu 100 Prozent offline funktioniert.

Es ist wichtig, an so ein technisches Werkzeug die richtigen Erwartungen zu vermitteln. Wir können keine Borkenkäfer aus dem All sehen. Das wollen wir den Förstern auch nicht so verkaufen. Wir haben eine Auflösung von zehn mal zehn Metern und damit müssen wir arbeiten.

Dr. Nikolas Herbst
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Von links nach rechts: Jennifer Burghardt, Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm; Dr. Nikolas Herbst, Julius-Maximilians-Universität Würzburg; Prof. Dr. Ute Schmid, Otto-Friedrich-Universität Bamberg / bidt.© BAdW/Kai Neunert

Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe

Jennifer Burghardt, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Soziale Arbeit am Institut für E-Beratung der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, stellte das bidt-Konsortialprojekt „Kann ein Algorithmus im Konflikt moralisch kalkulieren? Ethik und digitale Operationalisierung im Feld der Kindeswohlgefährdung (KAIMo)“ vor.

Forschungsprojekt

Kann ein Algorithmus im Konflikt moralisch kalkulieren? Ethik und digitale Operationalisierung im Feld der Kindeswohlgefährdung (KAIMo)


Die Forschenden entwickelten einen Ansatz, wie KI als Assistenzsystem bei Einschätzungen von Kindeswohlgefährdung eingesetzt werden kann. Der KI-Prototyp unterstützt Mitarbeitende in der Kinder- und Jugendhilfe, Daten strukturierter und schneller zu analysieren sowie Muster zu erkennen.

Diese KI trifft keine Entscheidung, gibt nie eine Empfehlung. Sie hilft aber den Kolleginnen und Kollegen im Prozess – auch durch Reflexionsfragen im Analyseverfahren.

Jennifer Burghardt M.A.
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Digitalisierung in der Bildung

Prof. Dr. Ute Schmid, Professorin für Kognitive Systeme an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Mitglied im bidt-Direktorium, lehrt und forscht seit vielen Jahren zu künstlicher Intelligenz. Sie setzt sich dafür ein, Informatik- und KI-Kenntnisse an Schulen zu bringen.

© BAdW/Kai Neunert

Auf dem Panel teilte sie ihre Einschätzung zu drei zentralen Themen im Bildungsbereich: das Lernen mit digitalen Medien, das Lernen über digitale Medien sowie der Einsatz von Digitalisierung für das Unterrichtsmanagement. In diesem Zusammenhang gab sie auch einen Ausblick auf ein neues Forschungsvorhaben des bidt, das die Rolle von Codegeneratoren in der Informatik-Bildung und im Prozess der Softwareentwicklung untersuchen soll.

Die Einführung des Taschenrechners in der Schule ist genauso sinnvoll wie die Einführung jeglicher anderen Technologien wie Suchmaschinen oder ChatGPT. Wir sind aber extrem gefragt zu überlegen: Wie gestalten wir Lehr- und Prüfungsprozesse so, dass die Kompetenzen, die relevant sind, erhalten bleiben.

Prof. Dr. Ute Schmid
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Digitale Transformation verstehen – Zukunft im Dialog gestalten

Am Informationsstand des bidt hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich über die Arbeit des Instituts und seine Projekte zu informieren. Das bidt-Team stand für Fragen zur Verfügung und bot detaillierte Einblicke in laufende und geplante Forschungsarbeiten.

© BAdW/Kai Neunert

BADW Nachbericht

Der Tag der offenen Tür in Zahlen


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