Team innoMMT punktet mit modularer Atemsensorik

Mit dem Stipendium will die GFFU den Gründergeist an der HHU beflügeln und den Innovations- und Wirtschaftsstandort Düsseldorf stärken. Dazu Eduard H. Dörrenberg, Präsident der Freundesgesellschaft: „Das Gründerstipendium dient in erster Linie der wirtschaftlichen Unterstützung von besonderen „Startup“ Begabungen. Es handelt sich dabei um ein Leuchtturmprojekt des Freundeskreises GFFU. Welchen Stellenwert diese neue Förderung innerhalb der GFFU hat, zeigt folgender Umstand: Allein vier Mitglieder des GFFU Vorstands beteiligen sich mit jeweils 10.000 Euro für zwei Jahre an dieser Förderung.“
Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck ergänzte: „Im Namen der Heinrich-Heine-Universität kann ich nur sagen, ich finde die Initiative der GFFU ganz großartig! Denn an der HHU geben wir uns nicht mit den Erkenntnisgewinnen aus der Forschung zufrieden: Uns ist es ein großes Anliegen, das an der Universität generierte Wissen auch umzusetzen. Das Gründerstipendium trägt dazu bei, indem es Wissenschaftler/innen, Studierende und Absolvent/innen ermutigt, sich selbstständig zu machen und unternehmerisch zu denken.“
Die Entscheidung für innoMMT fiel Ende September in einer Vorstandssitzung der GFFU, bei der die drei besten Teams aus dem vorgeschalteten HHU-Ideenwettbewerb, organisiert vom Center for Entrepreneurship Düsseldorf (CEDUS, www.cedus.hhu.de), ihre Ideen und deren Marktreife präsentiert haben.
Das Siegerteam von „innoMMT“ (innovative, mobile, modulare Telemedizin) um Lena Ehrenpreis, Fabian Meyer und Christiane Schüle haben an der HNO-Klinik des Universitätsklinikums  Düsseldorf (UKD) ein mobiles Atemtest-Handgerät entwickelt, das durch den „Plug & Pust“ Ansatz für unterschiedliche Krankheiten wie Asthma, Laktoseintoleranz oder Kohlenstoffmonoxid-Vergiftungen bestückt und zur sofortigen Diagnostik in Kliniken oder Arztpraxen genutzt werden kann. Über die telemedizinische Anbindung werden dem Patienten lästige Gänge zum Arzt erspart. Kliniken und Arztpraxen steigern dabei die Effizienz ihres Arbeitsalltags. Durch den modularen Ansatz kann die Palette an detektierbaren Krankheiten in Zukunft erweitert werden.
Die drei Mitglieder des Siegerteams arbeiten erst seit 2016 in dieser Konstellation an ihrer Idee zusammen. Lena Ehrenpreis hat ihren Bachelor und Master in medizinischer Physik an der HHU absolviert und ist nun wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HNO-Klinik des Düsseldorfer Universitätsklinikums (UKD) bei Prof. Dr. Jörg Schipper. Auf die Frage nach ihrem Berufsziel, antwortet sie spontan: „Unternehmerin!“. Ihre Bachelor- und Masterarbeit hat sie bei Prof. Dr. Klaus Schierbaum (Institut für Experimentelle Physik der kondensierten Materie an der HHU) geschrieben und dort bereits mit Christiane Schüle gearbeitet.
Fabian Meyer war mehrere Jahre als Entwickler und Administrator für eine E-Learning-Plattform bei Prof. Dr. Dieter Schumacher (Physikalische Grundpraktika) an der Heinrich-Heine-Universität tätig. Dort hat er Lena Ehrenpreis kennengelernt. Er hat gerade sein Masterstudium in Medieninformatik an der Hochschule Düsseldorf (ehemals Fachhochschule Düsseldorf) aufgenommen.
Christiane Schüle hat in Freiburg und Heidelberg Chemie und an der RWTH Aachen Wirtschaft studiert. Sie war über 10 Jahre Leitende Angestellte für Forschung-, Technologie und Innovationsmanagement sowie Neue Geschäfte bei Henkel in Düsseldorf. Sie ist nunmehr auch wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Schipper an der HNO-Klinik.
Zurzeit wird innoMMMT bis Ende 2017 aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung des Landes NRW (EFRE.NRW) gefördert und konnte in diesem Zeitraum einen ersten Prototypen entwickeln. Dieser Prototyp soll nun mit Hilfe des Stipendiums der GFFU in die klinische Bewertung gehen. Die drei Stipendiaten haben mit ihrem Stipendium gleichzeitig die Verpflichtung übernommen, sechs Monate nach Beginn des Stipendiums einen Zwischenbericht und drei Monate nach Ende des Stipendiums einen Endbericht abzuliefern.
Die interfakultäre Teamzusammensetzung zeigt einmal mehr, dass gute Startup-Ideen aus Wissenschaft und Forschung heutzutage häufig fächerübergreifend sind.
Den hohen Stellenwert der Förderung durch die GFFU zeigte die Anwesenheit des Wirtschafts- und Digitalministers Prof. Dr. Andreas Pinkwart beim Festakt der Vergabe des Stipendiums im Haus der Universität. Der Minister hob die Bedeutung von Startups in NRW hervor: „Exemplarisch spiegelt das Siegerteam des GFFU-Gründerstipendiums gleich zwei Trends aus dem jüngst erschienen Deutschen Startup-Monitor wider. Demnach sind immer mehr Gründer in der Region Rhein-Ruhr weiblich und die Neugründung zeichnet sich durch ihre Nähe zur Wissenschaft aus. Gerade dieser Punkt ist charakteristisch für unseren Gründerstandort. Aber nicht nur das. Auch die Nähe der Jungunternehmen zu etablierten mittelständischen wie auch großen Firmen macht NRW für so viele Startups attraktiv. Mit dem erstmals vergebenen Gründerstipendium setzt der Freundes- und Fördererkreis der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ein vorbildliches Zeichen zur Förderung des Innovations-und Wirtschaftsstandorts der Landeshauptstadt und darüber hinaus. Herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg dem Gewinnerteam innoMMT!“
Der Laudator des Festaktes, Dr. Thorsten Eggert, ist selbst aus der Startup Szene hervorgegangen und heute erfolgreicher Manager der evoxx technologies GmbH, die Enzyme für Bio-Nahrung herstellt. Er machte für eine erfolgreiche Gründung vor allem das günstige Umfeld von Düsseldorf als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort aus und hob dabei die Einrichtungen hervor, die die Startups fördern, wie beispielsweise das Life Science Center, die Technologie Transfergesellschaft und nicht zuletzt CEDUS.

Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (GFFU)
Gegründet 1955, ist die Gesellschaft von Freunden und Förderern der HHU die führende private Institution der Wissenschaftsförderung in der Region Düsseldorf. Nicht nur mit ihren 24 Stiftungen, sondern auch mit ihrem Netzwerk von wichtigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist die GFFU längst zu einem wichtigen Band zwischen Universität und Öffentlichkeit geworden. Mit den Beiträgen ihrer ca. 400 Mitglieder, ihren Kapitalerträgen sowie objektbezogenen Spenden in Höhe von insgesamt ca. 1,8 Millionen Euro jährlich, fördert die GFFU eine Vielzahl wissenschaftlicher Projekte und finanziert Investitionen an der HHU.