Evolutionsbiologin Eva Nowack erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2018

Für die diesjährige Preisrunde waren insgesamt 140 Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden.
Seit 2014 leitet Eva C. M. Nowack eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe zu „Frühen Schritten in der Evolution eines Organells“. Sie untersucht, wie sich Pflanzenzellen zu ihrer heutigen Form entwickelt haben und dabei Gemeinschaften mit anderen Zellen eingegangen sind. Mit ihren Arbeiten hat Nowack wesentlich zu einem besseren Verständnis der Organellentstehung beigetragen.
Bereits seit ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit der Entstehung von Zellorganellen aus prokaryotischen Vorläufern über Endosymbiose. Bekannt ist ein solcher Entstehungsweg für die Mitochondrien sowie für die Plastiden von Algen und höheren Pflanzen. Lange wurde für diese beiden Organellen jeweils ein einzelnes, ein bis zwei Milliarden Jahre zurückliegendes Ursprungsereignis angenommen. Nowack gelang es, eine evolutionär sehr viel jüngere Plastidenentstehung nachzuweisen. Sie konnte zeigen, dass das für die Fotosynthese wichtige Organell der Amöbe Paulinella chromatophora vor etwa 100 Millionen Jahren neu entstanden ist. Inzwischen forscht Nowack nach weiteren Organismen mit „evolutionär jungen“ Organellen.
Zur Person:
Dr. Eva Nowack (geboren 1980) studierte in Köln Biologie und promovierte dort 2009 im Rahmen der Internationalen Graduiertenschule für Genetik und Funktionelle Genomik. Nach einem mehrjährigen Forschungsaufenthalt an der Carnegie Institution for Science in Stanford/USA übernahm sie im Juni 2014 die Leitung der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Microbial Symbiosis and Organelle Evolution“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Weitere Informationen:
Dr. Eva Nowack Emmy Noether-Gruppe “Microbial Symbiosis and Organelle Evolution” Tel.: 0211/81-13582 E.Mail: e.nowack@hhu.de